der aal  
   
      eher selten an der
    oberfläche
    meist gräbt sich ein aal
    im schlamm ein
    oder er versteckt sich
    im wurzelwerk
    ein sehr geschätzter und
    bedrohter fisch
 
           
                   
   

Der Aal kommt mit wenigen Ausnahmen (am schwarzen Meer) in allen europäischen Gewässern mit Verbindung bis zum Atlantik, bis hoch in die Barbenregion vor. In geschlossene Gewässer ist er durch Besatz gelangt. In Gewässern mit niedrigem Sauerstoffgehalt kann der Aal trotzdem gut leben.

Über die Fortpflanzung der Aale ist so gut wie nichts bekannt, da sich die Tiere in der Sargassosee bzw. im Sargassomeer des Westatlantiks (südlich der Bermudas) in ca. 4000 m Tiefe fortpflanzen. Obwohl das Meer an dieser Stelle äußerst Ruhig ist (kaum Wellengang und keine Strömung), ist es bisher niemanden gelungen in solche Tiefen vorzudringen um das Rätsel der Vermehrung zu lösen. Dies liegt an den hohen Druckverhältnissen in dieser Tiefe. Zum Vergleich: Eine normale Scheckkarte müsste das Gewicht von über 30 Tonnen aushalten können.

Bei der Fortpflanzung sollen die Tiere so geschwächt werden, das sie anschließend sterben. Es wurde im Laichgebiet jedoch noch nie ein einziger toter Aal gefunden. Ein weiteres Rätsel.

Die geschlüpften Aallarven (5-7 mm) steigen auf und werden vom Golfstrom in Richtung Europa transportiert. Die Larven sind durchsichtig und haben die flache Form eines Weidenblattes und werden bis zu 7 cm lang. Nach dieser ca. 3-jährigen Reise kommen die Tiere als sogenannte Glasaale an den Europäischen Küsten an. Die Aale sind bis hierher noch durchsichtig, haben aber schon eine schlangenähnliche Körperform angenommen und 3000 Tiere ergeben ca. 1 Kg (Glasaal). Glasaale hielt man bis ins 19. Jahrhundert für eine eigenständige Art (Leptocephalus breviostris). Der Aal ist ein katadromer Fisch. D.h. Er lebt eigentlich in Binnengewässern und verlässt diese zur Fortpflanzung ins Meer. In diese Flüsse steigen die Glasaale, soweit es heute noch möglich ist, auf. Während sie das Brackwasser bis in die Flussmündungen durchqueren, bekommen sie die typische Körperfarbe mit dunkel grünem Körper und gelblicher Bauchseite was mit dem beginnenden Fressstadium (auch Fressaal) zusammenhängt. Während seiner Nahrungsaufnahme steigt der Aal dann in den folgenden 7 bis 12 Jahren bis in kleinste Gräben der Barbenregion auf.

Hier lebt er tagsüber und im Winter in einem Versteck, im Schlamm eingegraben oder unter Uferverbauungen.

Nachts, bei trübem Wasser und Wetter auch tagsüber, geht der Aal auf Futtersuche.

Je nach Art der Nahrung wird in diesem Stadium eine weitere Unterscheidung in Spitzkopf- und Breitkopfaal vorgenommen. Während der Spitzkopfaal sich vorwiegend von Schnecken, Würmern, Käfern und Laich ernährt, ist der Breitkopfaal ein echter Räuber der sich zusätzlich von Kleinfischen, Fröschen, Kaulquappen, Krabben und Krebsen ernährt. Der Aal ist, im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung, kein Aasfresser! Hier wurden wahrscheinlich "Schlachteabfälle", welche z.T. sehr gerne vom Aal genommen werden (Hühnerdarm, Leber...), mit echtem Aas verwechselt. So frisst er auch nicht, wie immer wieder behauptet, Wasserleichen. Wenn, dann benutzt er diese höchstens als Versteck.

Nach ca. 12 Jahren ist der Aal geschlechtsreif und tritt seine Reise zur Fortpflanzung zurück in Richtung Sargassomeer an und wandelt sich zum sogenannten Blankaal um, was mit der Verringerung bis Einstellung seiner Nahrungsaufnahme zusammenhängt. Die Reisezeit ist unbekannt. In geschlossenen Gewässern nutzt der Aal auch schon mal den Landweg, um dem Wander- und Fortpflanzungstrieb nachzukommen und ein anderes Gewässer zu erreichen. Durch seine Fähigkeit zur Hautatmung kann er bis zu 7 Tage an Land verbringen. Die Umgebung muß dabei jedoch feucht sein. Früher dachte man, dass Aale, die weit entfernt vom nächsten Gewässer tot aufgefunden wurden, das Werk von Fischwilderern war, die nichts besseres mit den Tieren anzufangen wussten. In geschlossenen Gewässern, wo der Aal nicht abwandern kann, wird es bis zu 18 Jahre alt und entsprechend Kapital. Nach einem Aufenthalt im Brackwasser der Flussmündungen zieht der Aal mit einer Geschwindigkeit von ca. 4km/h ohne weitere Nahrungsaufnahme bis zum Sargassomeer, wo er sich Fortpflanzt und der Kreislauf von Neuem beginnt.